Grüne Energie aus dem Zürichsee

– Das Kongresshaus Zürich setzt auf klimaneutrale Energielösungen. Der naheliegende See bietet dafür eine raffinierte Lösung: Unterirdische Leitungen transportieren das Seewasser in eine Zentrale. Dort wandelt eine Wärmepumpe die Energie aus dem Seewasser um – je nach Bedarf in Wärme oder Kälte für das Kongresshaus Zürich.

Bereits in den 1980er Jahren entstand ein erster Anschluss des Kongresshauses Zürich an die Seewassernutzung, musste aber in den späten 90er Jahren wieder stillgelegt werden. Mit der Wiedereröffnung im Sommer 2021 bezieht das Kongresshaus Zürich seinen Kälte- und Wärmebedarf von der mittlerweile gesamterneuerten und weitaus effizienteren Anlage. Diese hilft mit, die Klimaziele der Stadt Zürich zu erreichen.

Betreiberin der sogenannten Seewasserzentrale ist das ewz. Rund um das Zürcher Seebecken versorgen gleich mehrere Anlagen die umliegenden Liegenschaften mit erneuerbarer Energie aus dem See. Weitere sind in Planung. Doch wie kann Seewasser grosse Gebäudekomplexe wie das Kongresshaus Zürich heizen oder kühlen?

Ein Wärmetauscher entzieht dem Wasser Wärme, die mittels Wärmepumpe für die Raumheizung sowie für die Warmwasseraufbereitung der angeschlossenen Gebäude genutzt werden kann. «Auch im Winter reicht die Temperatur des Seewassers aus, um die installierte Wärmepumpe mit Energie zu versorgen», erklärt Rainer Schellenberg, Projektleiter bei ewz, vereinfachend, während er die Anlage mit Roger Büchel, dem CEO im Kongresshaus Zürich, besichtigt. Im Sommer funktioniert das System kurzerhand umgekehrt und das Seewasser wird zur Kühlung eingesetzt. In beiden Fällen fliesst das Seewasser unverändert zurück in den See – und der Kreislauf beginnt von neuem.

Der See erweist sich als attraktiver Energiespeicher, der direkt vor der Haustür liegt. Die lokal erzeugte Energie ist CO2-frei, erfordert keine Transportwege und ermöglicht eine effiziente Nutzung. So heizt das Kongresshaus Zürich grösstenteils emissionsfrei, lokal und nachhaltig. Aber kühlt der See durch den Wärmetauschprozess nicht allmählich ab? Rainer Schellenberg, Projektleiter bei ewz, winkt ab: «Die Wärmeentnahme ist im Verhältnis zum Volumen des ganzen Sees so klein, dass keine messbare Beeinflussung stattfindet.»

 

Mehr Informationen zu klimaschonendem Heizen und Kühlen mit Zürichseewasser: ewz.ch/zürichsee

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